Matt Olstein Israel: Das unentdeckte Land des Videospiels

Kim Sofer Matthias18 Minuten Lesezeit

Übersicht

Die israelische Videospielszene scheint im internationalen Vergleich eher die Größe eines japanischen „Bonsais“ zu haben, wenn man dagegen die „weitläufigen Wälder“ der USA, Europas, Russlands, Asiens und Indonesiens dieser uns alle verbindenden Kulturform betrachtet. Dabei hat Israel gemessen an seinen Einwohnern den wohl weltweit höchsten Anteil an Tech – Startups, einen riesigen Fundus an ebenso weltweit erfolgreichen High – Tech – Entwicklern, Programmieren, Chipherstellern und enormen technischen Möglichkeiten. Beispielsweise werden dort bereits jetzt schon hochwertigste Computerbauteile für Firmen wie „Microsoft“ entwickelt, die erst in den nächsten 10 Jahren weltweit zum Einsatz kommen werden und sich dort sogar teilweise noch in der Entwicklungs- und Erprobungsphase befinden. Dass es in Israel aber keinen eigenen Sony –Playstation Vertrieb zu geben scheint, ist so gesehen ein Widerspruch. Im Gespräch mit Matt Olstein, Macher des „Israeli Gaming Portal“ und Veranstalter von zahlreichen Gaming - Events in Israel, soll die Videospiellandschaft Israels näher beleuchtet werden.

Das Treffen mit Matt fand in einem riesigen Einkaufzentrum im Herzen Jerusalems, das eine sehenswerten Ausstellungsbereich von Filmfiguren und sogar einer riesigen Fallout-Plastik hat und rundherum um das gigantische Multiplex-Kino erbaut worden zu sein scheint. An den Wänden laufen bei Nacht auf riesigen LED-Wänden Trailer und Markenbilder wichtiger Kinofilme der 80er, 90er und der Gegenwart. Das Erlebnis der völligen Immersion scheint hier der Hauptgrund zu sein, nebenbei auch noch einkaufen gehen zu können. Ein Tempel des amerikanischen Kinos, eine Huldigung an das große internationale Kinoerlebnis.

Kim Sofer Matthias Kim Sofer Matthias Wann hast du mit dem Gaming angefangen und was war dein prägendstes „erstes Mal“?

Matt Olstein Matt Olstein Ich erinnere mich an den englischen Namen für dieses Spiel nicht genau, ich war vier Jahre alt, aber ich glaube es hieß „Dangerous Dave“ (Jon Romero, 1988). Es ist ein sehr pixellastiges Spiel, denn es ist auch ein sehr altes Spiel, das etwa vor 20, 30 Jahren gemacht wurde. Es geht um Dangerous Dave, der in alle diese verschiedenen Höhlen geht, Abenteuer erlebt und Schätze sucht. Ein wirklich altes Spiel, das ich damals auf dem PC durchgespielt habe.

Kim Sofer Matthias Kim Sofer Matthias Betrachten die Menschen in Israel „Gaming“ eher als etwas fremdes und merkwürdiges? Wenn nicht, welchen Stellenwert hat „Gaming“ und seine Community in Israel und gibt es womöglich Vorurteile dagegen?

Matt Olstein Matt Olstein Es gibt zwar keine Vorurteile gegen Gaming, aber es wird hier eher als etwas wahrgenommen, das sich hauptsächlich an Kinder richtet. Gerade auf den Veranstaltungen können wir beobachten, dass Eltern mit ihren Kindern zu uns kommen. Sie lassen sie für drei, vier Stunden bei uns, ehe sie wieder gehen. Wir wollen aber auf unseren Veranstaltungen erreichen, dass die Menschen über und durch Spiele in einer erwachsenen Weise miteinander kommunizieren. Wir geben zum Beispiel Vorträge über die Moral der Entscheidungsmöglichkeiten, die Implementation von Charakterentwicklung in (Rollen)Spielen wie „Mass Effect“ (zuletzt: „Mass Effect: Andromeda“, BioWare, 2017) und den jeweiligen Beeinflussungsmechanismen auf den Spieler. Wir versuchen unsere Events daher so erwachsen wie nur möglich zu präsentieren, richten uns aber auch damit zum Beispiel an Schulen und machen auch dort Vorträge über Videospiele. Diese thematisieren dann eher den Umgang mit einem Videospiel und wie man letztlich verhindern kann, dass diese Spiele als „kindisch“ angesehen werden.

Kim Sofer Matthias Kim Sofer Matthias Vor etwa zehn Jahren sahen wir Ähnliches auch in Deutschland. Als Erwachsener wurde man als „fremd“ oder „komisch“ wahrgenommen, wenn man Veranstaltungen wie die Gamescom besuchte oder beim Einkaufen von Spielen in Läden wie denen von GameStop gesehen wurde. Habt ihr in Israel überhaupt solche Videospielgeschäfte?

Matt Olstein Matt Olstein Ich kenne GameStop zwar, aber wir haben so etwas nicht in Israel. Wir haben kaum Videospielgeschäfte in Israel. Es ist genauso, wie du es gerade für Deutschland beschrieben hast: Was bei euch vor zehn Jahren zu beobachten war, passiert bei uns momentan.

Kim Sofer Matthias Kim Sofer Matthias Wenn wir das Videospiel als eine Kunstform betrachten, denkst Du, dass die Menschen in Israel das genauso sehen oder gibt es in der öffentlichen Wahrnehmung zwischen Anhängern und Nichtspielenden eher darüber Missverständnisse, die man ausräumen sollte?

Matt Olstein Matt Olstein Ich habe Niemanden bisher so etwas Extremes sagen hören, allerdings äußerte bisher auch keiner, dass Videospiele eine Kunstform seien. Ich weiß aber, dass die E-Sportszene in Israel …

Kim Sofer Matthias Kim Sofer Matthias Entschuldige bitte, aber da muss ich kurz einhaken: Es gibt eine E-Sportszene in Israel?

Matt Olstein Matt Olstein Na klar. Neben dem „Israeli Gaming Portal“ haben wir noch verschiedene andere Strukturen mit unterschiedlichen Zielen innerhalb der israelischen Videospielszene. 4DV, über deren Kenntnis ich dich eingangs gefragt hatte, die mit der internationalen E-Sportszene zusammenarbeiten und sehr viele öffentliche Wettbewerbe organisieren, ist ein weiteres Beispiel. Sie richten diese online und / oder in entsprechenden großen Veranstaltungsorten aus, in denen sie Spieler gegeneinander vor einem großen Publikum antreten lassen. Genaugenommen ist einer der derzeit weltweit anerkanntesten E-Sport Profispieler von „Overwatch “ (Blizzard, 2016) ein Israeli namens „Kafeeeee“.

Kim Sofer Matthias Kim Sofer Matthias Welches sind demnach die meist frequentierten E-Sportspiele hier in Israel? Wie viele Anhänger und Fans hat die E-Sportszene hier in Israel und wo werden diese Wettbewerbe ausgetragen? In Cafés oder entsprechend größeren Veranstaltungsorten?

Matt Olstein Matt Olstein Hauptsächlich wird „Counterstrike“ (Valve, 2000), „League of Legends“ (Riot Games, 2009), „Hearthstone“ (Blizzard, 2014) und „Overwatch“ in der israelischen E-Sportszene gespielt. Ich weiß, dass diese live auf Twitch gestreamten Wettbewerbe ein paar hundert Zuschauer konstant anziehen. Die Szene ist nicht mehr so klein, als dass Cafés die Austragungsorte sein könnten. Im Moment werden bereits Stadien und andere sehr große Veranstaltungsorte gebucht. Es ist zwar keine riesige Menge an Begeisterten, die den E-Sport unterstützen, aber es ist eine respektable Anzahl, die ständig weiterwächst.

Kim Sofer Matthias Kim Sofer Matthias Würdest du den Videospielmarkt in Israel als einen Wachstumsmarkt bezeichnen oder stagniert dieser eher? Wenn letzteres zutrifft, woran liegt es?

Matt Olstein Matt Olstein Nein, eine Stagnation ist keines Falls gegeben. Beispielsweise gab es erst neulich ein E-Sport Event in Tel Aviv das sich „Game in Pro“ nennt. Es wurde sogar während der schulfreien Zeit während des in Israel traditionellen gefeierten Passahfestes zwei Tage lang veranstaltet und es kamen Tausende von Besuchern. Vergleichsweise kleine Titel wie „Forza Horizon“ (Turn 10 Studios, Playground Games, 2012) oder „Killer Instinct“ (Iron Galaxy, Rare, Microsoft Studios, Double Helix Games, 2013) wurden dort in Wettbewerben gespielt. Die Videospielindustrie in Israel wächst, wobei die sogenannte „Indie Game-Szene“ den erfolgreichsten Teilbereich bildet.

Kim Sofer Matthias Kim Sofer Matthias Was sind die Gründe für diese Entwicklung?

Matt Olstein Matt Olstein Generell haben es sich viele Firmen in Israel zur Aufgabe gemacht, Videospiele zu produzieren. Ich selbst habe in meinem Freundeskreis mehrere, die an Indie-Produktionen mitarbeiten. Momentan sind zwei in Israel sehr erfolgreiche Videospiele auf dem Vormarsch: „Warriors – Rise to Glory“ (Gavra Games) und „Buck“ (Rainfall Entertainment) haben jeweils den „Steam Early Access Greenlight“ Status erhalten und konnten somit einem noch breiteren Publikum präsentiert werden. Das ist nur zu beglückwünschen. Beide Entwicklerteams haben Großartiges vollbracht und ich freue mich riesig darüber!

Kim Sofer Matthias Kim Sofer Matthias Bedeutet das, dass sich die hiesigen Spieler mehr mit den landeseigenen Indie-Titeln beschäftigen, als mit internationalen Triple-A-Titeln?

Matt Olstein Matt Olstein Ich denke schon, ja! Für den Entwickler gilt: Es lassen sich deutlich bessere Ideen in kreativer Freiheit umsetzen. Egal, wie lang die Entwicklung letztendlich dauern wird: Wer „alleine“ arbeitet, das heißt ausschließlich seine eigene Kraft in ein Projekt investiert, kann ein gutes Spiel abliefern. Von außen gesetzte Deadlines, die einen dazu zwingen das eigene Spiel an einem exakt vorbestimmten Tag veröffentlichen zu müssen, fordern möglicherweise einige Opfer, die dem Spiel eher schaden. Für den Spielenden gilt: Das Ziel ist generell, etwas Einzigartiges und Neues erleben zu können. Die Kunst kreiert den Wettbewerb, weil jeder möchte, dass die Menschen das eigenes Spiel spielen und es als etwas Einzigartiges begreifen.

Kim Sofer Matthias Kim Sofer Matthias Gibt es bestimmte Vorlieben in der israelischen Videospielszene?

Matt Olstein Matt Olstein Das kann ich nicht direkt beantworten, weil es viele unterschiedliche Spieler beziehungsweise Vorlieben in Israel gibt. Die einen bevorzugen Mehrspieler, die anderen Einzelspieler und wieder andere üben sich als „Reviewer“ und betrachten Spiele aus einer kritischeren Perspektive. Ich denke nicht, dass es irgendetwas gäbe, das bei Allen für bestimmte verbindende Vorlieben spricht. Solche alle verbindenden Elemente finden sich sogar in einem Spiel schwerlich: Beispielsweise spielt unser Top „Overwatch“-E-Sport-Spieler namens „Kafeeeee“ nicht nur einen bestimmten Helden in Blizzards Shooter, er spielt sie alle.

Kim Sofer Matthias Kim Sofer Matthias Durch unsere Medien in Deutschland erfahren wir oft, dass sich Israel permanent im Ausnahmezustand zu befinden scheint. Terrorattacken, die umstrittene Siedlungspolitik, die Zwei - Staatenfrage und die drohenden Mächte in der Nachbarschaft bilden einen speziellen Hintergrund im Nachdenken über militärische Spielsimulationen oder eben auch Shooter im weitesten Sinne. Meinst du, dass Videospiele dieser Art in Israel den Menschen die Möglichkeit geben könnten, über Gewalt mit der Waffe zu reflektieren oder eher zum Eskapismus einladen, sodass man sich dem eher entzieht?

Matt Olstein Matt Olstein Es wird in Videospielen immer etwas geben, das man mit Eskapismus beschreiben kann. Es ist völlig egal, was dir gerade im Leben passiert ist, ob du in einem Kriegsgebiet bist oder ob sich deine Freundin gerade von dir getrennt hat; es wird immer möglich sein in Videospielen zu „verschwinden“. Es ist deine Realität, du spielst bei dir zuhause, es gibt dir deinen eigenen Raum, damit du dich mit verschiedenen Dingen im Leben nicht auseinandersetzen musst.

Kim Sofer Matthias Kim Sofer Matthias „America‘s Army“ war ja wohl auch eine Trainingssimulation für amerikanische Soldaten, spielen Soldaten in Israel auch „militärische Spiele“?

Matt Olstein Matt Olstein Ich denke, dass viele Soldaten in Israel Konsolen in ihren Einheiten haben, um in ihrer freien Zeit spielen zu können. Damit meine ich aber nicht, dass sie dann „Call of Duty“ (zuletzt: „Call of Duty: Infinite Warfare, Infinity Ward, 2016) oder „Counterstrike“ spielen. Sie präferieren eher andere Spiele, um die Zeit „rumzubekommen“ oder abzuschalten.

Kim Sofer Matthias Kim Sofer Matthias Was wünscht du dir für die Form des Videospiels in der Zukunft?

Matt Olstein Matt Olstein Ich habe darüber noch nie nachgedacht, aber jetzt wo du mich fragst: Das Einzige, was ich mir wünsche, ist, dass die Gesellschaft generell Videospiele nicht mehr als eine „kindische Sache“ ansieht. Das ist, woran ich seit Anfang an mit meinen Veranstaltungen arbeite.

Kim Sofer Matthias Kim Sofer Matthias „Gewalt beziehungsweise Brutalität in Videospielen“: Wie sehen Videospieler in Israel dieses Thema?

Matt Olstein Matt Olstein Israelis, wie Menschen weltweit, sehen unterschiedlichste Dinge in Videospielen. Du hast „Hatred“ (Destructive Creations, 2015) als Beispiel für ein brutales Spiel zuvor genannt. Es ist ein schlechtes Spiel, weil seine Spielmechaniken ganz einfach schlecht sind. „Grand Theft Auto“ (zuletzt: „Grand Theft Auto V“, Rockstar Games, 2013) ist dagegen eine komplett andere Nummer. Ich glaube grundsätzlich nicht, dass Menschen sogenannte „brutale“ Videospiele ausschließlich aufgrund ihrer Brutalität spielen, außer es sind tatsächlich Werke, die extra dafür gemacht sind. Selbst wenn - Menschen wollen prinzipiell einfach gute Videospiele konsumieren. Wenn du „brutalen“ Videospiele etwas abgewinnst, dann spielst du ein „Mortal Kombat“ (zuletzt: „Mortal Kombat X“, Netherrealm Studios, 2015). Genauso gibt es für den Bereich des „Horrors“ die unterschiedlichsten Spiele, die den gewünschten Zweck erfüllen. Menschen spielen keine Videospiele, um „gewalttätig“ zu sein.

Kim Sofer Matthias Kim Sofer Matthias Papst Benedict XIV verurteilte 2007 Videospiele, indem er sagte: „Jeder Trend, Programme - einschließlich Filme und Videospiele - zu produzieren, die im Namen der Unterhaltung Gewalt verherrlichendes und asoziales Verhalten oder die Banalisierung menschlicher Sexualität darstellt, ist eine Perversion - umso abstoßender, wenn diese Programme für Kinder und Jugendliche gemacht werden“. Wie sieht es hier in der religiösen Community aus. Werden Videospiele aufgrund ihrer Inhalte seitens der jüdischen Glaubensgemeinschaft in Israel ebenso (vor-)verurteilt?

Matt Olstein Matt Olstein In Religionen gibt es viele Aspekte, die dir erlauben zu sein, wer immer du auch sein möchtest. Allerdings unter der Prämisse, dass du dabei an Gott glaubst. Es wird gleichzeitig immer extremere Menschen geben, die dir sagen (wollen), welche Art von Person du zu sein hast und welche Dinge du tun darfst. Das bedeutet, dass Videospiele nicht exklusiv betroffen sind. Es kann Allesmögliche sein: Zum Beispiel ein Besuch im Kino oder sogar das Essen.

Kim Sofer Matthias Kim Sofer Matthias Ist es am Sabbat verboten Videospiele zu spielen?

Matt Olstein Matt Olstein (lacht) Ich habe noch nie von etwas Derartigem gehört. Videospiele sind kein allzu großes oder gar ein besonderes Thema für die jüdische Religion in Israel. Dafür sind sie in der Gesellschaft einfach noch nicht bestimmend oder groß genug. Du hast mir im Vorfeld beschrieben, dass auf der Gamescom bis zu 150.000 Menschen anzutreffen sind, die nur für dieses Event nach Köln fahren. Wir haben in Israel nichts derart Vergleichbares, das so groß wäre. Selbst bei den Tausenden von Besuchern, die wir zum Teil bei unseren Events haben, reicht es noch nicht, damit etwas für das gesamte Land ins Rollen käme.

Kim Sofer Matthias Kim Sofer Matthias In Deutschland gibt es durch die USK zum Beispiel einen sogenannten „Jugendschutz“ für Inhalte in Videospielen, die für jüngere Jugendliche einfach generell noch nicht geeignet wären. Gibt es in Israel etwas Vergleichbares?

Matt Olstein Matt Olstein Wir haben ähnliches hier in Israel aber es gibt keine gesetzliche Regelung, die es verbieten würde, verschiedenste Videospiele, wie ein „Call of Duty“ an einen Zwölfjährigen verkaufen zu können. Man hält sich beim Verkauf wahrscheinlich am ehesten an die Empfehlungen des Herstellers.

Kim Sofer Matthias Kim Sofer Matthias Siehst Du ein Problem darin?

Matt Olstein Matt Olstein Selbstverständlich! Es gibt einige Inhalte in Videospielen, die definitiv nicht an Kinder verkauft werden sollten. So, wie man keine Pornographie an Kinder verkauft, ist es auch nicht sinnig, brutalisierende oder sexuelle Inhalte in Videospielen an Kinder verkaufen zu wollen.

Kim Sofer Matthias Kim Sofer Matthias Obliegt das Einschreiten also bei jedem einzelnen Israeli? Wenn Du losgehen würdest, um dir ein Videospiel zu kaufen und du würdest währenddessen bemerken, dass ein Verkäufer ein Spiel wie „The Evil Within“ (Tango Gameworks, 2014) oder „Doom“ (id Software, 2016) an einen Zehnjährigen verkauft, würdest du etwas tun? Würdest du dem Verkäufer sagen: „Entschuldige bitte, aber das ist kein Spiel für dieses Kind.“

Matt Olstein Matt Olstein Ich würde wahrscheinlich dem Kind etwas über dieses Spiel erzählen, es aufklären und auch den Verkäufer darauf aufmerksam machen. Ob es dann auch wirklich etwas ändern würde, ist eine andere Frage aber … ja.

Kim Sofer Matthias Kim Sofer Matthias Könnte das Videospiel eine Brücke zwischen Israel und Palästina bilden?

Matt Olstein Matt Olstein Das ist eine verdammt schwierige Frage, die man nur schwer beantworten kann. Ich habe mittlerweile online mit einigen Palästinensern, Türken, Ägyptern und sogar Italienern zusammengespielt („Call of Duty“, „Battelfield“, „Counterstrike“). Gleichzeitig erlebe ich aber auch großen Rassismus im Netz, wenn man sich auf beiden Seiten, der israelischen und der palästinensischen beispielsweise rassistische Nicknames gibt. Ich denke, dass das Videospiel durchaus eine Brücke zwischen Menschen sein kann, indem man miteinander zu kommuniziert. Eine Lösung für all jene Probleme sehe ich darin aber nicht.

Kim Sofer Matthias Kim Sofer Matthias Gibt es die Möglichkeit in Israel „Gaming“ zu studieren? In Deutschland beginnt man gerade damit, dass das Entwickeln von Computerspielen zu einem Ausbildungsberuf wird und man diesen Beruf in einem Studium in verschiedenen Gebieten der Bundesrepublik zertifiziert erlernen und vertiefen kann, bevor man dann einen „richtigen“ Job in der Spieleentwicklung sucht oder womöglich ein eigenes Studio eröffnet.

Matt Olstein Matt Olstein Wir haben keine Ausbildung, wie die Beschriebene. Bei uns kommen die 3D- Animationskreativen aus der Filmbranche, die sich dann in der 3D-Spieleentwicklung an Universitäten wie dem „Tiltan College Of Design & Multimedia“ spezialisieren. Aber sonst haben wir nichts Zusätzliches, das den Ausbildungsbereich der Spieleentwicklung direkt betreffen könnte. In einigen Schulen gibt es Vorlesungen zur Frage, wie man ein Spiel entwickelt, aber eben nicht, wie man es programmiert!

Kim Sofer Matthias Kim Sofer Matthias Virtuelle Realität, Augmentierte Realität (erweiterte Realität) - wie beeinflussen diese beiden Entwicklungen zurzeit den israelischen Markt?

Matt Olstein Matt Olstein Kaum! In Israel gibt es kaum Geschäfte, die Virtual Reality an Kunden verkaufen. Und selbst wenn es möglich ist, ist das Angebot sehr klein, weil es einfach keine Geräte dort gibt. Die Auswahl ist eher bescheiden. Eine „Playstation VR“ oder eine „HTC Vive “ aber ich allerdings schon gesehen.

Kim Sofer Matthias Kim Sofer Matthias In Be’er Scheva gibt es einen „Escape Room“, der sich bereits in VR präsentiert. Was hat es damit auf sich?

Matt Olstein Matt Olstein Nun, wir haben eine Menge sogenannter „Escape Rooms“ in Israel. Diese beinhalten allerdings Live-Rollenspiele, die mit der gesamten körperlichen Unterstützung des Spielenden arbeiten und eine gewisse Beliebtheit genießen. Die Geschichte ist in dem „Escape Room“ sozusagen verankert und du musst wirklich versuchen mit deinen Freunden daraus zu entkommen. Es gilt, Rätsel zu lösen und mit den Anderen zusammenarbeiten.

Kim Sofer Matthias Kim Sofer Matthias Was ist dein persönliches Ziel in der Zukunft, den nächsten fünf und zehn Jahren?

Matt Olstein Matt Olstein Hauptsächlich eine starke, miteinander arbeitende Community durch Videospiele zu bilden. Das ist es, was ich immer wollte und was ich seit drei Jahren nun endlich machen kann.

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