Nintendo Switch 2 Die Sache mit der internen Konsistenz

Hannes Letsch18 Minuten Lesezeit

Übersicht
Nintendo, 2025

Es sollte eine famose Nintendo Direct Präsentation am 02.04.2025 werden, zumindest wenn man sich die ungefähr einstündige Präsentation anschaut. Zum einen wurden stilistisch interessante und spielmechanisch sich stetig weiterentwickelnde Videospiele populärer Figuren wie Donkey Kong, Mario, Kirby und so weiter in einer stark verbesserten, ästhetischen Optik vorgestellt. Zum anderen – und dies war das eigentliche Hauptaugenmerk – wurde die Nachfolgerkonsole der „Switch“ gezeigt, die sowohl im Design, Formfaktor als auch in den verschiedenen Features, die die ab Anfang Juni 2025 kaufbare „Nintendo Switch 2“ bereithält, größtenteils überzeugt. Das heißt, dass singulär betrachtet auf inhaltlicher Ebene Nintendo gekonnt Vorfreude schüren konnte. Die Reaktionen in den verschiedenen Streams und Chatverläufen belegten es eindrücklich.

Nintendo Direct: Nintendo Switch 2 – 02.04.2025
Nintendo, YouTube, 2025

Allerdings: Im Hintergrund und recht unscheinbar lugte das altbekannte „Trollface-Meme“ immer stärker hindurch, denn es wurde etwa mit dem Usus gebrochen, dass spätestens zum Schluss der Vorstellung etwa der Kaufpreis der Konsole angezeigt wird. Und es sollte nicht der einzige Bruch mit Gepflogenheiten der Videospielindustrie sein. Nintendo, so der Eindruck, provoziert dadurch in Summe, was seit längerem „befürchtet“ respektive abgewendet werden sollte: Bis zu 33% teurere Spiele, die Abschaffung einer vollwertigen physischen Inhaberschaft gekaufter Software, eine überproportionale Steigerung der Hardwarekosten und das Einschleifen versteckter Preishürden, um alle Funktionen nutzen zu können, die hardwareseitig mit dem Kauf der Konsole möglich sind.

Nintendo überlies die in der Preisgestaltung schlummernden, negativen Nachrichten den verschiedenen Media-Outlets respektive der Recherche Interessierter: 470 Euro für die Konsole respektive 510 Euro inklusive des Spiels „Mario Kart World“ sowie Videospiele, die in ihrem Preis zwischen 60 und 90 Euro schwanken flackerten auf dem Bildschirm. Der Eindruck, dass die Verantwortlichen von Nintendo in der eigentlichen Präsentation absichtlich reserviert agieren wollten, drängt sich auf. Die Entscheidung derart zu „kommunizieren“ ist nicht nur unglücklich, sondern erfüllt im Verständnis das, was im Duden als „feige“ definiert ist. Womöglich war man sich bewusst, dass mit der Nennung der Preise das Momentum der Nintendo Direct sofort beerdigt worden wäre. Die Provokation, die in den Preisen einbeschrieben ist, würde zwangsläufig fast alle Aufmerksamkeit darauf lenken.

Spaß kompensiert nicht jeden Preis

Nintendo hat sich gewandelt, denn mit dem Tod Satoru Iwatas scheint nicht mehr viel von der einstigen Philosophie übrig zu sein. Dass man auf der Visitenkarte zwar Corporate Präsident, aber im Kopf stets ein Videospielentwickler und im Herz ein Videospieler sei, ist nicht mehr Prämisse der Philosophie Nintendos. Die „Nintendo Switch 2“ ist die erste Konsole, die ohne ein Zutun Iwatas entstanden ist, und sowohl mit seiner als auch der Idee seines Vorgängers Hiroshi Yamauchi bricht. Der Verzicht auf fortschrittlichste Hardware, die teuersten Materialien und neuesten Technologien, um eine Konsole anbieten zu können, die entgegen der „PlayStation“ oder der „Xbox“ preisgünstiger eine andere Nische innerhalb des Videospielmarktes besetzt, ist mit einer zwischen den Zeilen erkennbaren, ermüdenden Investorenorientierung verbunden. Die Firmenstruktur wie das Mindset veränderten sich unter dem stärker finanz-ökonomisch denkenden Shuntaro Furukawa drastisch.

In den letzten acht Jahren verstand es Nintendo sublim die eigene Kundschaft „umzuerziehen“: Seit ungefähr 2017 wurden vornehmlich Remakes und Remasters auf den Markt geworfen. „New Super Mario Bros.U Deluxe“ (2012), „Super Mario 3D World” (2013), “Donkey Kong Country Returns” (2010), “Donkey Kong Country Tropical Freeze” (2014), “Captain Toad Treasure Tracker” (2014), “Xenoblade Chronicles Definitive Edition” (2010) – die Liste könnte beliebig fortgesetzt werden. Es waren zumeist zum Vollpreis millionenfach verkaufte Ports von der wenig erfolgreichen Wii U ins Ökosystem der Nintendo Switch. Aus Beobachterperspektive ließen Nintendo und andere Publisher über acht Jahre lang Testballon für Testballon steigen, erkannten, dass es funktioniert und formten daraus ein Geschäftsmodell. Gewinnmaximierung rückte industrieweit, das heißt wahrscheinlich oder gar insbesondere bei Nintendo durch das Kaufverhalten der Konsumenten stetig auf der Liste der Geschäftsprioritäten nach oben.

Ältere Hardware nahe am Preis aktueller

Die vorab nachlesbaren Schätzungen, wie viel die „Nintendo Switch 2“ tatsächlich kosten würde, lagen zumeist unter dem, was Realität wurde. Maximal und mit leichtem Zähneknirschen deklarierten manche 450 Euro noch als „akzeptabel“.

Die in der „Nintendo Switch 2“ eingebaute Hardware ist über den Daumen gepeilt circa zehn Jahre alt. Versucht man einen kleinen, grobschlächtigen Abstecher in die Finanzmathematik, so wird ersichtlich, dass selbst wenn man Inflation und Lohnsteigerung herausrechnet, eine Teuerung von circa 15% zu verzeichnen ist. Es ist eine kleine Mogelpackung inbegriffen, denn dass „Cyberpunk 2077“ (CD Projekt RED, 2020) auf der „Switch 2“ in 4k-Auflösung reibungslos grafisch ausgereift laufen soll, wirft einige Fragen auf. Eine wahrscheinlich (stark) komprimierte, maximal in Full-HD Auflösung und mit maximal 30 bis 40 Bilder pro Sekunde laufende Variante erscheint viel plausibler. Die teilweise kursierenden Vermutungen, dass in der Dockingstation der Konsole Rechenpower verborgen sei, die eine native 4k-Auflösung ermöglichen könnte, können allein anhand deren Kaufpreises ausgeschlossen werden.

Joy-Cons der Switch 2
Nintendo, 2025

Der Preis der gesamten Konsole rutscht immer mehr vom Akzeptablen ins Tolerable, je mehr Informationen zur Technik zusammengesucht werden: Die Joy-Cons der Switch 2 sind in relevanten Bereichen verbessert. Sowohl die Ergonomie als auch die Nutzung von Magneten zur Halterung, sind willkommene Verbesserungen, die die Konsole wertiger machen. Warum aber der Pro-Controller der Nintendo Switch 2 identisch zu den Joy-Cons 90 Euro kostet und dabei beispielsweise keine Hall-Effect Sticks besitzt, die etwa der „PlayStation 5“ DualSense Controller für 80 Euro verbaut hat, lässt Stirnrunzeln zurück. Informationen, ob man den Pro-Controller der Switch verwenden kann, wurden nicht in der Nintendo Direct, sondern nur am Rande auf der eigenen Webseite kommuniziert. Der oftmals nachlesbare Eindruck entstand, dass der neue Pro-Controller notwendig sei.

Pro-Controller für die Switch 2
Nintendo, 2025

Warum die „Switch 2“ kein energiesparenderes OLED-Panel, sondern ein LCD-Panels besitzt, ist angesichts der Tatsache, dass die vorherige Konsole seit 2021 in dieser Version existiert, eher schwerlich nachvollziehbar. Es sei denn, das Unternehmen aus Kyoto möchte sich die Tür offenhalten, später eine OLED-Version mit einer abermaligen Preiserhöhung anzubieten. Full-HD-Auflösung sowie HDR mit bis zu 120 Bilder pro Sekunde sind möglich. Dass die Akkulaufzeit mit einer Spanne von zwei bis sechs Stunden angegeben wird, das heißt eine große Varianz aufzeigt, spricht indirekt dafür, OLED zu favorisieren. Erst recht, wenn die Akkulaufzeit OLED-Version der „Nintendo Switch“ zwischen vier und neun Stunden liegt. Dass der Akku selbst drei Stunden Ladezeit benötigt, selbst wenn die Konsole ausgeschaltet ist, spricht ebenfalls eher gegen einen Kaufpreis im High-End Bereich auf Höhe einer „PlayStation 5“.

Die größten Aber

Wie schon beim Vorgänger können auch für die „Nintendo Switch 2“ sogenannte „Game Cards“ (Cartridges) gekauft werden. Bisher bedeutete dies mehrheitlich, dass auf einer Speicherkarte das vollwertige Spiel gespeichert ist, das man, sofern man gerne Videospiele physisch besitzen respektive sammeln möchte, offline installieren und spielen kann. Obwohl die Cartridges der „Switch 2“ abgesehen von der Farbe identisch mit denen der „Switch“ sind und sogar zehn Euro mehr kosten als der Kauf der jeweiligen Digitalversion, wird auf den Speicherkarten nicht unbedingt ein vollwertiges Spiel gespeichert. Denn es gibt neben „Game Cards“ auch „Game-Key Cards“, die im Kleingedruckten auf der Verpackung kenntlich gemacht werden. Das heißt, dass statt einer Vollversion sich auf der jeweiligen Spielkarte ausschließlich ein Verifizierungsschlüssel befindet, der, wenn er dauerhaft in die Konsole eingesteckt ist, dieser in Verbindung mit einer aktiven Internetverbindung signalisiert, dass das Spiel aus dem Nintendo Store heruntergeladen und gespielt werden darf. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Es bedeutet zugleich, dass der teurere Kauf einer physischen Kopie keinerlei Vorteile hinsichtlich des Besitzes oder Unabhängigkeit von (langsameren) Internetleitungen mit sich bringt, außer man plant einen Weiterverkauf der Software ein. Diese Option zehn Euro kosten zu lassen, ist diplomatisch formuliert mutig.

Nintendo, 2025

Die „Switch 2“ ist im Vergleich zum Vorgänger stärker auf das Soziale ausgelegt. Das lässt sich beispielsweise daran illustrieren, dass ein dezidierter C-Button auf dem rechten Joy-Con oder Pro-Controller verbaut ist. Per Knopfdruck wird ein Chat-Menü geöffnet, um sich mit Freunden, die ebenfalls das gleiche Spiel spielen, zu verbinden. Teilweise kann sogar über „GameShare“ gemeinsam gespielt werden, obwohl nur einer der Beteiligten das Spiel tatsächlich besitzt. Zusätzlich können Bildschirme geteilt werden, sodass jeder das Spiel des anderen verfolgen kann.

Switch 2 Kamera
Nintendo, 2025

Allerdings wirft die begrenzte Rechenkapazität der Konsole hierbei die ersten Schatten voraus: Die Übertragungsrate der Spielszenen anderer ist derart reduziert, dass ein sichtbares Stottern selbst im Videomaterial der Nintendo Direct beobachtbar ist. Das Mikrofon zum Unterhalten befindet sich weder im Controller noch im Joy-Con, sondern in der Konsole selbst. Das könnte dazu führen, dass wenn die Konsole in der aktiv kühlenden Dockstation steht, die Stimme ordentlich strapaziert werden muss, damit das Mikrofon in ausreichender Lautstärke das Gesprochene überträgt. Für weitere 60 Euro lässt sich optional eine „Switch 2“ Kamera hinzuschalten, die automatisch das eigene Gesicht ausschneidet und über die eigenen, übertragenen Spielszenen legt. Dies alles ist aber nicht kostenlos: Wie etwa der Streamer „Skootish“ auf Twitch recherchierte und beschrieb, ist der C-Button rein für die Chat App gedacht, die circa ein Jahr nach Einführung kostenpflichtig werden wird. Das heißt, dass eine Funktion der gekauften Hardware nicht mehr funktioniert, sofern nicht zusätzlich Geld investiert wird.

Nintendo Switch 2 Welcome Tour
Nintendo, 2025

Die Spitze der Seltsamkeit ist die Software „Welcome Tour“. Es handelt sich hierbei um eine digitale Repräsentation der „Switch 2“, die den Nutzer die gesamte Konsole erkunden lässt. Funktionalitäten oder der technische Aufbau der Konsole werden im Detail vorgestellt. Es erinnert an „Astro’s Playroom“ (Team Asobi, 2020), das für die „PlayStation 5“ entwickelt wurde und das gleiche Ziel verfolgte. Die Funktionen des DualSense Controllers konnten dadurch kennengelernt werden. Das kleine Videospiel war auf jeder Konsole vorinstalliert und kostenlos. Für Nintendo hingegen scheint dies weniger nachvollziehbar, obwohl man selbst etwa für die „Nintendo Wii“ das überaus populäre „Wii Sports“ (2006) kostenlos beilegte. Die „Welcome Tour“ muss gekauft werden. Die Frage, wer bereit ist, eine Produktanleitung des bereits erstandenen Produktes zu kaufen, stellt sich.

Weniger qualitative Argumente für mehr Geld

80- oder gar 90-Euro Videospiele sind real. Es zeichnet sich ab, dass Nintendo einer der wesentlichen Akteure ist, der das 60-Euro Siegel nachhaltig bricht. Dies alles passiert fünf Jahre, nachdem das erste Videospiel namens „NBA 2k21“ (Visual Concepts, 2020) etwa als Konsolenversion für 70 Euro zu kaufen war. Der mit jeder Minute öfters nachlesbare „Drop the price!“ Protest in Chats verschiedener Nintendo Live-Streams ist Ausdruck einer erhöhten Skepsis innerhalb Videospielinteressierter. Im Zuge der Entrüstung über Nintendos neuerliche Preisvorstellungen machte sich die Sorge breit, dass die Schleusen für Preisspiralen nach oben offen sind: Wenn Nintendo glaubt, derart viel für ein Videospiel verlangen zu können, nur weil es „4k Gaming“ sei, was wird dann wohl die beobachtende Konkurrenz daraus ziehen? Ein Kaufpreis von 100 Euro für „GTA 6“ war vor Monaten eher undenkbar, und ist nun doch realistisch?

Dem Publikum ist klar, dass Nintendo wusste, dass die eigene Preisvorstellungen mehrheitlich Verärgerung nach sich ziehen würde. Dass die Verheimlichung diskutabel die Befürchtungen Nintendos bezüglich eines öffentlichen negativen Echos übertraf, sei dahingestellt. In momentaner Lage gibt es keine gute Möglichkeit, Konsumenten nachvollziehbar zu vermitteln, dass Preise markant steigen werden. Das Image einer familienfreundlichen Konsolenoption, für die Nintendo sehr lange Zeit stand, fällt ihnen auf die Füße. Aus Akzeptanz wird Toleranz, die spätestens bei den Spielpreisen endet.

Kirby and the Forgotten Land
Nintendo, 2025

80 Euro für rein digitale Käufe sind eine Hausnummer: Vier Spiele im Nintendo Store werden für diesen Preis angeboten. Drei davon sind tatsächlich Ports. Zwar verkauft Nintendo hierbei nicht einen reinen Port, sondern Bundles, bestehend aus einem 60 Euro Spiel und einer 20 Euro Erweiterung, allerdings bleibt es bei einem Kauf von 80 Euro, der nicht gesplittet werden kann. Dies gilt etwa für „Kirby and the Forgotten Land“ und „Super Mario Party Jamboree“. „The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom“ beinhaltet ein DLC, der nur einige neue Story- und Qualitätsverbesserungen gegenüber der „Nintendo Switch“ Version bereithält. In der Zwischenzeit erhalten andere Firstparty-Spiele ausschließlich kostenlose Patches, die die Leistung des Videospiels verbessern, den Spielinhalt aber unberührt lassen. Im Groben gesprochen muss damit gerechnet werden, dass ein Upgrade oder gar Patch eines bereits gekauften Spiels für die „Switch 1“ zusätzlich bezahlt werden muss. Neben dem erneuten Verkauf bereits veröffentlichter Spiele ist „Mario Kart World“ das einzige, erste neue Werk, das 80 Euro und mehr kostet. Im Zahlenspiel mischt „Donkey Kong Bananza“ mit, das für 70 Euro erhältlich sein wird. Und dennoch: Es bleibt eine Neuheit, ein Nintendo Switch Spiel für 70 Euro zu kaufen, denn es ist keine zwei Jahre her, als das erste Mal mit „Tears of the Kingdom“ ein Werk von Nintendo zu diesem Preis auf den Markt geworfen wurde.

Mario Kart World
Nintendo, 2025

Was früher als Ausnahme galt, kann womöglich zur Regel werden. Nintendo experimentiert, denn bis zum Herbst 2025 kann „Mario Kart World“ im Bundle mit der Konsole gekauft werden. Die Ersparnis liegt bei 30 Euro. Die Alternative, Konsole und Spiel separat zu kaufen, ist angesichts der Preisgestaltung eindeutig nicht der von Nintendo intendierte Anreiz. Und doch kann gleichsam daraus gezogen werden, dass ausgetestet wird, ob und wie viele Interessierte 80 Euro zahlen werden. Fällt das Verhältnis zu Gunsten des Bundles aus, wäre zu schlussfolgern, dass Nintendo die 80 Euro Preisschranke auf ein altbekanntes Niveau zurücksetzt. Genauso ist aber diskutabel, dass die Zahl 80 deshalb festgesetzt wurde, um das Bundle attraktiver erscheinen zu lassen, um den Konsolenverkauf vorrübergehend anzukurbeln. Anschließend, so wäre strategisch weiterzuspinnen, könnten reihenweise 80 Euro Preisschilder gesetzt werden, da Käufern einer „Nintendo Switch 2“ nichts weiter übrigbleiben wird, wenn sie ihr gekauftes Produkt benutzen möchten.

Nintendo, 2025

All das ist aufgrund der Nintendo-Exklusivität ein Problem. Entgegen etwa der Preispolitik von Ubisoft, die nahe der Präzession eines Uhrwerks sicherstellt, dass beispielsweise ein „Assassins Creed“ Titel ein Jahr später 50% Preisreduktion erfährt, ist Nintendo gänzlich anders gestrickt. Ein von Nintendo festgezurrter Kaufpreis ist derart stark geknotet, dass er sich kaum über die Zeit hinweg verändern wird. Wer Verkaufsrabatte und anderes im Nintendo Store aufmerksam verfolgt, wird feststellen, dass viele erfolgreiche Spiele praktisch nie rabattiert sind. Aus Sicht des japanischen Unternehmens gibt es auch keinen Grund, weil es auf eine hohe Bindungsrate eigener Konsumenten bei gleichzeitiger Exklusivität der Software setzen kann. Was aus Sicht Nintendos sinnig erscheint, steht im Widerspruch zur Konsumentenperspektive.

Nintendo, 2025

Nintendos größtes Problem könnte die Tatsache sein, dass sie, wie zuvor beschrieben, acht Jahre lang in ruhigem, stabilem Fahrwasser unterwegs waren. Wenn Mat Piscatella, der seit Jahrzehnten im Analystengeschäft tätig ist, erkennt, dass der internationale Handel in unruhige Gewässer schippert, dann betrifft das auch Nintendo. Einige Experten sind sich deshalb einig, dass Nintendo diese Preise als Puffer festlegt, um etwaig anfallenden Zollkosten aufzufangen. Die Führungsriege in Kyoto agiert allerdings alles anderes als statisch, indem sie beispielsweise Zölle reaktionslos in Kauf nehmen würde. Gegenteilig versuchte sie beispielsweise diese zu vermeiden, indem sie neue Fabriken in Vietnam aufbaute, um amerikanisch lokalisierte „Switch“ Konsolen im Import günstig zu halten, was prospektiv nach momentanem Stand nicht wirklich funktionieren wird.

Als die „PlayStation 5 Pro“ veröffentlicht wurde, stand sie preislich an der Spitze des High-End-Konsolenmarktes. Der Gegenwind war für Sony spürbar. Die GPU-Chips namens „Navi-48“ beziehungsweise der Ada-Generation des Jahres 2025 verdrängten nahezu alle anderen Grafikkarten an der Preisspitze. Allerdings und wiederholend: Nintendo war nie „High-End“. So sehr sich einige eine „Switch Pro“ wünschten, um Spiele auf einem für moderne Standards akzeptablen Niveau zu spielen, hatten die Japaner offensichtlich eine andere Strategie im Sinn. Weder existierte ein wirtschaftlich-finanzieller Druck, noch gab es technologische Gründe für das Unternehmen diesem Wunsch einiger Konsumenten zu folgen. Die „Anomalie“, die Nintendo mit der „Nintendo Switch 2“ momentan darstellt, dürfte spätestens mit der nächsten Konsolengeneration die Regel sein. Die Tatsache, dass kaum Preissenkungen bei allen Konsolen sowie Zubehör zu verzeichnen sind, spricht entweder für Gier oder aber für sehr geringe Margen. Das Ausmaß an Preissenkungen, die man aus früheren Konsolengenerationen gewohnt ist, bleibt bisher aus. Man kann dies als ein Zeichen dafür deuten, dass es nicht (mehr) so viel Spielraum gibt, um größere Preisjonglagen zu betreiben.

Nur: High-End den Wohlhabenden zu verkaufen, bei denen sich das Kapital zusehends konzentriert, ist die eine Sache. Wer sich aber zum Ziel setzt, eine Spielekonsole für die breite Masse anzubieten, der wird angesichts der präsentierten Preise für Hard- wie Software Probleme bekommen. So auch Nintendo, das sich einerseits trotz hoher Preise einer breiten Käuferschaft sicher glaubt und doch andererseits nicht darauf vertraut, offen zu kommunizieren.

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